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Was macht eigentlich ein ... Musikmediziner?

Einen Facharzt für Musikermedizin gibt es nicht. Dennoch haben die meisten Musikhochschulen mittlerweile einen Lehrauftrag und an drei von 26 Musikhochschulen und Konservatorien sogar einen Lehrstuhl für Musikermedizin. Ein Pionier in diesem Bereich ist der Neurologe Prof. Altenmüller, wie viele seiner Kollegen selbst passionierter Musiker. Das Institut für Musikermedizin in Hannover, dessen Leiter er ist, behandelt Musiker, betreibt Forschung zur Physiologie und Neurobiologie und engagiert sich in der Prävention von Musikererkrankungen.

Einmalig in Europa ist das Institut für Musikermedizin der Hochschule für Musik und Theater Hannover (MTH), das 1974 gegründet wurde. Hier werden Musikphysiologie und Musikermedizin gelehrt, Forschung zur Physiologie und Neurobiologie in den Übungsabläufen von Musikern betrieben und Musikerkrankheiten erforscht, diagnostiziert und behandelt.

Die momentanen Forschungsschwerpunkte liegen bei der Wahrnehmung von Musik, der Bewegungserforschung beim Musizieren und Musikerkrankheiten.

Die fokale Dystonie steht dabei im Mittelpunkt. Von Hannover aus wird die größte Patientengruppe mit dieser Krankheit betreut (rund 500 Patienten). Das ermöglicht qualitativ hochwertige Studien. Jüngst zeichnete sich ab, dass wahrscheinlich 12-18 Prozent der Erkrankungen erblich bedingt sind. Zudem ist eine fokale Dystonie wohl nicht so lokal begrenzt wie allgemein angenommen.