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Wenn frohe Töne krank machen

Musik zu machen und Musik zu hören sind sehr alte, ursprüngliche und grundlegende menschliche Fähigkeiten. Musik ist für jeden quasi ein Grundnahrungsmittel, sodass man Friedrich Nietzsche uneingeschränkt zustimmen kann, der einmal formulierte: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“

Professionelle Musiker dürfen – aus Sicht vieler „Nichtmusiker“ – ihr Hobby zum Beruf machen. Der musikbegeisterte Zuhörer ist deswegen häufig erstaunt, dass eine so „schöne“ Tätigkeit wie die professionelle Musikausübung auch mit gesundheitlichen Risiken oder Problemen vergesellschaftet sein kann.

Die Entwicklung des Faches „Musikermedizin“ wurde notwendig, da seit Ende der 1980er Jahre durch verschiedene epidemiologische Erhebungen bekannt wurde, dass bis zu zwei Drittel der Berufsmusiker unter musikerspezifischen Beschwerden leiden. Nach Anfängen der modernen Musikermedizin in den USA und der Einrichtung eines ersten Lehrstuhls in Hannover gründete sich bereits vor zwei Jahrzehnten eine eigene deutsche Fachgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin. Heute zählt die DGfMM etwa 400 Mitglieder. Hier findet der Austausch unter den in der Breite des Gesundheitssystems in Praxen und Kliniken tätigen Ärzten sowie allen in der Behandlung von Musikern therapeutisch tätigen Berufsgruppen statt. Weltweit wurden mehrere nationale Fachgesellschaften, so in den USA, in Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Neuseeland, Taiwan und aktuell in Österreich, gegründet.